Neonazi-Laden als Sponsor für Bautzener Sportverein untragbar30.11.2017Zu den Berichten von MDR und vice.com über das Sponsoring des Fußballvereins SV Bautzen durch den Neonazi-Szeneladen „Nordland“ in Wilthen erklärt der Bautzener Landtagsabgeordnete Heiko Kosel:
Der Fall zeigt einmal mehr, wie eng die Vernetzung rechtsradikaler Strukturen in unserer Gesellschaft vorangeschritten ist. Betroffen macht mich, dass sich bisher niemand aus dem Verein, weder Spieler noch Funktionäre, öffentlich von diesem Neonazi-Sponsor distanziert haben. Wie das Online-Nachrichtenmagazin vice.com berichtet, verkauft der Sponsor aus dem Landkreis Bautzen „Marken wie Thor Steinar, Yakuza oder Label 23, die vor allem in der rechtsextremen Szene und in rechten Hooligankreisen beliebt sind. Daneben gibt es Quarzsandhandschuhe – vom BGH als "gefährliches Werkzeug" eingestuft – und Mini-Boxhandschuhe mit dem Aufdruck eines Tiger-Panzers der Wehrmacht, daneben der Spruch: "Lasst die Katzen los" – ein Titel der rechtsradikalen Band Blitzkrieg.“ Des Weiteren wird berichtet, dass „…der Betreiber des Ladens unter anderem mit der rechtsextremen Band Asatru in Verbindung“ steht, welche „2011 vom Sächsischen Verfassungsschutz als "rechtsextrem" eingestuft“ wurde. Wer die Augen vor solch offensichtlichen Zusammenhängen verschließt, macht sich Mitschuldig an der Verbreitung offen neonazistischen Gedankenguts in unserer Gesellschaft. Sollte sich der SV Bautzen nicht von dem genannten Sponsor trennen, muss der Sächsische Fußballverband reagieren und ein klares Zeichen setzen, wenn er seine Glaubwürdigkeit in Sachen Fairness und Toleranz im Sport glaubwürdig vertreten will. Sport findet im Rahmen der freiheitlich demokratischen Grundordnung statt und wird in diesem Rahmen auch durch die Gesellschaft gebraucht und gefördert. Wer diesen Rahmen verlässt, muss auch über die Konsequenzen nachdenken! Die Stadt Bautzen ist dazu angehalten, die Förderung des SV Bautzen mit öffentlichen Mitteln zu hinterfragen. Sie sollte ihm vorher aber die Möglichkeit geben, sich nach einem geeigneten Sponsor umzuschauen und ihn dabei möglichst unterstützen. |
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